UNESCO Welterbe Kloster Lorsch und Lauresham

Von Vergangenheit und Zukunft – das UNESCO Welterbe Kloster Lorsch mit angegliedertem Freilichtlabor ist ein lebendiges Zentrum der Forschung zum frühen Mittelalter. Dort entsteht in anschaulicher Vermittlung ein klares Bild der Geschichte zwischen Wissenskultur und Lebensalltag.

Auf einen Blick

Nibelungenstraße 35 Museumszentrum Lorsch
64653 Lorsch

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01.09., 11:00–17:00 – Aktionstag "Wissen wächst im Garten"

Eine Karte von Hessen HESSEN

Geschichte

Das UNESCO Welterbe Kloster Lorsch – auf halbem Weg zwischen Darmstadt und Worms – ist ein Ort geballter Kulturgeschichte. Von dieser Stätte führen Spuren in eine wechselvolle Vergangenheit zurück, die Benediktiner, Zisterzienser, Prämonstratenser, und nach der Aufhebung des Klosters noch viele andere gestaltete. Der Höhepunkt liegt zweifellos im Frühmittelalter um 800, als sich Lorsch mit dem fränkischen König und Kaiser Karl dem Großen († 814) sowie dessen Nachfolgern aus der Karolinger-Dynastie verband. 774 war der Herrscher eines expandierenden Großreiches, das politische und kulturelle Grundlagen Europas legte, sogar leibhaftig vor Ort. Karl machte das mit den Reliquien des Heiligen Nazarius gesegnete Lorsch zum Reichskloster, damit zum Agenten seiner Politik, einer Kirchenreform und von Bildungsprogrammen. Es wurde reich und mächtig.

Lauresham, Auerochse beim Pflügen

In Lauresham wird mit Ochsen gearbeitet, die Äcker pflügen.

Foto: M. Thumm, 2019

Experimentalarchäologisches Freilichtlabor Lauresham

Ein Magnet für das Publikum ist auch das 2014 neu geschaffene Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham. Es ist das gebaute Idealmodell eines karolingerzeitlichen Herrenhofes mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie dazugehörigen Gärten, Wiesen, Weiden und Feldern. Dort führt man anschaulich vor, wie sich das alltägliche Leben der Menschen vor rund 1.200 Jahren anfühlte.

Die Wissenschaft braucht Feldexperimente

Gleichzeitig ist es Wirkstätte für Wissenschaftler:innen eines Spezialgebiets: Mit Experimenten befragen sie die Vergangenheit und (re)konstruieren sie. Manche gefundene Antwort, etwa zu frühmittelalterlicher Landwirtschaft und Viehhaltung, reicht selbst in eine bessere ökologische Zukunft hinein.

Mit einem in Lauresham gestarteten Züchtungsprojekt, das Rinder möglichst nahe an den ausgestorbenen Auerochsen zurückführt, fördert Lauresham durch extensive Beweidung mit diesen Tieren zudem die Artenvielfalt. So liefert das Freilichtlabor einen aktiven Beitrag zum Naturschutz.

Aktuelle Informationen

Veranstaltungshinweise und vieles mehr zu Kloster Lorsch und dem Experimentalarchäologischen Freilichtlabor Lauresham finden Sie unter www.kloster-lorsch.de