Deutsches Elfenbeinmuseum
Auf einen Blick
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Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen - auch montags - von 11:00 bis 16:00 Uhr ohne Führung zugänglich
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Winterpause vom 1. Januar bis 28. Februar
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Hinweise zum Umgang mit Elfenbeinobjekten in eigenem Besitz
Graf Franz I. zu Erbach-Erbach begründete Ende des 18. Jahrhunderts die Tradition des Elfenbeinschnitzerhandwerks in der hiesigen Region. Während seiner sechsjährigen Bildungsreise durch Europa entdeckte Graf Franz I. Sammlungen kostbarster Elfenbeinarbeiten, wie wohl auch die kunstvolle Verarbeitung des edlen Materials. Zurück im Odenwald fertigte er in seiner eigenen Werkstatt u.a. Dosen und Tafelgerät aus Elfenbein, Schildpatt und Büffelhorn an. Durch seine Vorreiterrolle als Künstler, durch die Gründung der Elfenbeindreherzunft 1783, die Beschaffung von Material und die Reduktion von Zollbarrieren unterstützte Graf Franz I. sein wirtschaftliches Experiment von Beginn an. Seine umfassende Bildung bot hierfür die Voraussetzung.
Ausgehend von Graf Franz I. und dessen eigenhändig gefertigten Elfenbeinarbeiten zeigt das Deutsche Elfenbeinmuseum einen chronologischen Rundgang von den Anfängen der Erbacher Elfenbeinkunst bis in die Moderne. Gleichsam schwebend treten die Exponate aus der Dunkelheit ins Licht. Das individuelle Erlebnis, die Freude an der Ästhetik jedes einzelnen gestalteten Werkes steht im Zentrum dieser modernen und preisgekrönten Präsentation.
Gezeigt werden u.a. auch zwölf Beinschnitzereien des bedeutenden Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976). Gründungsdirektor Hans-Werner Hegemann erwarb die exquisiten Arbeiten 1972 persönlich von dem in Berlin lebenden Künstler. Das Deutsche Elfenbeinmuseum widmet ihm nun ein eigenes Kabinett. Es kann im Rahmen des Museumsbesuchs besichtigt werden.