UNESCO Welterbe Osteinscher Niederwald

Oben auf dem Berg bei Rüdesheim am Rhein betritt man den Boden eines rund 250 Jahre alten „Zierwaldes“. Er ist die Schöpfung des Grafen Karl Maximilian von Ostein. Damals wie heute begeistert seine Verschmelzung aus Natur, Schmuckgebäuden und herrlichen Rheinblicken das Publikum.

Auf einen Blick

65385 Rüdesheim am Rhein

Der Wald und das Denkmal sind frei zugänglich

Parkordnung

Eine Karte von Hessen HESSEN

Geschichte

Der Osteinsche Niederwald ist ein Gartendenkmal aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts. 1763 hatte Johann Friedrich Karl Maximilian Amor Maria Graf von Ostein (1735-1809) das rund 304 Hektar große Areal geerbt und verwandelte einen Teil davon über Jahrzehnte in einen Parkwald. Der letzte männliche Vertreter einer reichsgräflichen Familie setzte ein großes Vermögen ein, um ihn für sich und das Vergnügen von Gästen zu erschließen.

Die Schöpfung eines rheinischen Adligen: Graf Ostein

Auf einem Bergplateau zwischen Rüdesheim am Rhein und Assmannshausen gelegen, ließ er im Süden des Buchen- und Eichenwaldes von 1764 an eine Sommerresidenz bauen, eine repräsentative Zufahrt und ein Wegenetz anlegen sowie über ein Dutzend detailreich ausgestattete Parkbauten errichten. Das Unternehmen fiel in eine Zeit, als der sogenannte Englische Landschaftsgarten die Gartenkunst auch auf dem europäischen Kontinent grundlegend veränderte und in Deutschland vor allem empfindsam-sentimentale Gärten hervorbrachte.

Niederwald, Aussicht

Die Aussichten sind ein Traum - hier der Blick auf Bingen. Im Hang liegt die Burgruine Ehrenfels

Foto: Michael Leukel, 2019

Niederwald, Rossel

Die Rossel ist eine frühe sogenannte Kunstruine in Deutschland

Foto: Michael Leukel, 2019

Niederwald eremitage

Bei der Revitalisierung des Osteinschen Niederwaldes stießen Archäologen auf die Fundamente der Eremitage

Foto: Olli Heimann, 2016

Niederwald, Monopteros

Vom Monopteros bietet sich ein Rundblick über den Rheingau

Foto: Michael Leukel, 2019

Niederwald, Leitsystem

Ein Leitsystem erzählt in Bildern und Texten die Geschichte des gräflichen Zierwaldes

Foto: Michael Leukel, 2018

Niederwald, Hochwald

Seit der Zeit des Grafen hat sich der Niederwald zu einem schönen und artenreichen Hochwald entwickelt

Foto: Kilian Schönberger, 2017

Niederwald, Rittersaal

Früher stand ein kleines Haus an der Klippe

Foto: Kilian Schönberger, 2016

Graf Ostein ließ den zum „Zierwald“ umgewidmeten Teil von forstlicher Nutzung und Viehmast ausnehmen und die Gehölze wild durchwachsen. Er setzte kleine Gebäudestaffagen hinein, die zusammen mit neuen Baumarten, Sträuchern und anderen Zierpflanzungen Raumbilder erschufen.

Die inselartigen Szenen waren aufgeladen mit Themen, Illusionen, Stimmungen und besonders mit Bezügen zur Geschichte und zu Mythen. Während Graf Ostein mit dem Tempel das in der Dichtung zum beglückenden Landschaftsidyll erklärte Arkadien aufrief, erwies er mit der Kunstruine Rossel, dem Klippenhaus und auch mit der Zauberhöhle einem idealisierten Mittelalter seine Reverenz.

Grandiose Aussichten in das Rheintal

Besonders schön ist, dass er die abwechslungsreichen Aussichten von der Hochlage am Rhein einbezog. Der Verlauf des Flusses beschert durch den naturräumlichen Kontrast zwischen dem lieblichen Rheingau und der damals als schauerlich empfundenen Tal-Enge hinter dem Binger Loch reizvolle Fernblicke aus dem Wald heraus. Die meisten Architekturen entstanden am Hang oder Blickschneisen verbanden sie mit dem Rheintal.

Niederwald, Besucherzentrum

Gastronomie

Niederwald Gastronomie
im Besucherzentrum GmbH
Restaurantleiter: Alexander Künzler
Am Niederwald 4
65385 Rüdesheim am Rhein

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