Zeppelindenkmal
Dass die Notlandung eines Luftschiffs zum Anlass genommen wurde, einen Gedenkstein zu setzen, zeigt die Euphorie für die Giganten des Himmels in der Kaiserzeit. Das Denkmal in einem Ortsteil der südhessischen Stadt Geinsheim erinnert an den unfreiwilligen Halt des Grafen Zeppelin mit seinem LZ 4-Modell am 4. August 1908.
Auf einen Blick
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Kornsand
65468 Trebur
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Das Denkmal ist frei zugänglich
Geschichte
Die neuen Flugkörper am Himmel versetzten die Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Aufregung, wo immer man sie erblickte. Dem Grafen Ferdinand von Zeppelin (1838-1917) war im Jahr 1900 der Durchbruch mit einem durch Metallgerüst gefestigten "starren" Luftschiff gelungen. Die Technologie revolutionierte den zivilen und militärischen Luftverkehr und wurde später von Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) persönlich gefördert. Zeppeline flogen damals höher und weiter als Propellerflugzeuge und sie trugen größere Lasten. Andere Typen waren das Prall-Luftschiff mit gasgefülltem Auftriebskörper ohne Rahmen und das halbstarre als Kombination der Systeme.
Zeugnis der ersten Dauerfahrt
So populär die Giganten der Luft waren, immer wieder kam es zu Rückschlägen und regelrechten Katastrophen. Ein Missgeschick ereignete sich auch im südhessischen Geinsheim, am Ufer des Rheines bei Stromkilometer 480, gegenüber von Nierstein und Oppenheim: Ausgerechnet auf seinem ersten Langstreckenflug ab Friedichshafen musste der ehemalige württembergische Kavallerie-Offizier sein LZ 4-Modell am 4. August 1908 gegen 18 Uhr notlanden. Grund war ein Motorendefekt mit dadurch abnehmendem Auftrieb. Der Demonstrationsflug nahm schließlich ein betrübliches Ende: Nachdem man Ballast abgeworfen hatte und fünf Personen von Bord gegangen waren, konnte er fortgesetzt werden. Graf Zeppelin umrundete noch die Stadt Mainz und flog wieder gen Süden. In Echterdingen bei Stuttgart musste er am 5. August erneut notlanden. Eine Gewitterböe riss das LZ 4 aus der Verankerung und trieb das Schiff in einem Obstbaum, wo es in Flammen aufging.
Das dramatische Flugende war der Beginn eines Erfolges
Nach diesem Desaster brachte eine gewaltige Spendenaktion 6 Millionen Goldmark zusammen, so dass Graf Zeppelin sein Luftfahrtprojekt weiterführen konnte. Später bezeichnete er selbst den 5. August 1908 als die „Geburtsstunde der nationalen Luftschifffahrt in Deutschland“.
Dass der Tag des Unglücks schon ein Jahr später als Meilenstein der Luftfahrtgeschichte gesehen wurde, war wohl der Grund, dass 1909 an der Stelle des unfreiwilligen Halts auf dem Geinsheimer Kornsand ein schlichtes, aus Bruchsteinen massiv gefügtes Denkmal errichtet wurde. Sein Erbauer ist unbekannt. Die Inschriftentafel auf einer Mauer zwischen zwei Rundsäulen mit vorgelagerter Sitzbank erinnert lediglich an das Ereignis.
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