Schauräume der Prälatur
Auf einen Blick
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Veranstaltungen vor Ort
Wie gut es im 18. Jahrhundert um das Seligenstädter Kloster bestellt war, lässt sich bei einem Rundgang durch die Schauräume, allen voran die der Prälatur, erleben. Bis 1803 diente die Prälatur nicht nur den Äbten als repräsentatives Wohnhaus, sondern bot auch Unterkünfte für bedeutende Gäste der Abtei. Im ersten Stockwerk, der Beletage, haben sich die Kaiserzimmer mit prächtigen Seidentapeten und monumentalen Gemälden in nahezu originalem Zustand erhalten. Im Falle eines Falles boten diese Räume eine standesgemäße Unterkunft für die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
In scharfem Kontrast dazu steht die strikt funktionale Klosterküche des 17. Jahrhunderts, die im Erdgeschoss der Prälatur gelegen ist. Als zentraler Versorgungsraum stellte sie die Speisen für alle Klosterbewohner und für Bedürftige bereit. Ihre Mahlzeiten nahmen die Mönche nebenan im Sommerrefektorium, dem Sommerspeisesaal, zu sich. Dessen üppige Freskenausstattung von 1722 ist zum großen Teil bis heute erhalten geblieben. Mit allegorischen Darstellungen und illusionistischer Scheinarchitektur zeugen die Wand- und Deckenmalereien von italienischen Einflüssen im Seligenstädter Kloster. Die Klosterapotheke verdeutlicht nicht zuletzt wie wichtig die Versorgung der Kranken für die Benediktiner war. Von 2001 bis 2003 in ihren ursprünglichen Räumen liebevoll rekonstruiert, macht sie Aufbau und Funktionsweise einer historischen Klosterapotheke anschaulich erfahrbar.