"Von A wie Ananas bis Z wie Zitrus"

Das Kloster Seligenstadt verfügt über eine umfassende Sammlung exotischer Pflanzen. Während der Wintermonate stehen diese Pflanzen geschützt vor Kälte in der Klosterorangerie, im Sommer jedoch – etwa von Anfang Juni bis Ende September – kann eine Vielzahl dieser Pflanzen, in Kübeln getopft, im Klostergarten bewundert werden. In diesen Monaten wird die Klosterorangerie zum begehbaren Wissensraum. In der Ausstellung "Von A wie Ananas bis Z wie Zitrus" können Besucherinnen und Besucher viele Hintergründe rund um die Klosterorangerie und ihre Pflanzensammlung genauso wie das Ananashaus und die Anzucht der Ananaspflanzen erfahren. Auch einzelne Zitruspflanzen und die Königin der Früchte – die Ananas – stellen sich näher vor.

Wissenswertes nach dem Alphabet

Die Ausstellung, die Katharina Saul vom Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege der SG kuratierte, ist als begehbares Lexikon aufgebaut. Die malerische Schwanenhals-Orangerie nahe dem Apothekergarten ist damit in den Sommermonaten erstmals öffentlich zugänglich. Besucherinnen und Besucher folgen den Buchstaben des Alphabets, um Wissenswertes über die Ananas, den Aufwand ihrer Anzucht sowie über die Orangerie und die Familie der Zitrusfrüchte zu erfahren. Es geht um Herkunft, Pflege und Kultivierung sowie das sinnliche Erleben der Früchte.

Einblick in die Ausstellung über exotische Pflanzen

Einblick in die Dauerausstellung zu exotischen Pflanzen

Foto: Alexander Paul Englert, 2021

Ananaspflanze in der Orangerie Seligenstadt

Die Königin der Früchte wird auch in Seligenstadt getrieben.

Foto: SG

Die Klosterorangerie grenzt an den Apothekergarten

Die Orangerie im Klostergarten Seligenstadt

Foto: Alexander Paul Englert, 2021

O wie Orangerie - Ausstellungstafeln nach dem Alphabet.

Die Ausstellung im Inneren ist wie ein "begehbares Nachschlagewerk" gestaltet.

© Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Exoten als Statussymbole – heute in den Supermärkten

Die Vielfalt der Zitrusfrüchte wird durch den Vergleich eigens für die Ausstellung angefertigter Modelle sichtbar. Die Ausstellung informiert zugleich über die Geschichte der Exoten als Luxus-Nahrungsmittel an europäischen Höfen seit dem 17. Jahrhundert und benennt in Vergessenheit geratene Pflanzensymbolik. Sie erinnert an die antike Sage der goldenen Zitrusfrüchte, die der griechische Halbgott Herakles raubte. Fürsten knüpften seit der Renaissance an diese Legende an. Besonders die Epoche des Barock war eine Hochzeit der Orangeriekultur, so auch in der Seligenstädter Abtei.

Interaktion erwünscht

Die Ausstellung verfolgt auch das Ziel, zu Entdeckungen in der Welt exotischer Pflanzen anzuregen. Eigens dafür entwickelte Bianca Limburg aus dem Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege der SG Anreize, die auf Interaktion mit dem Publikum in den Sozialen Medien setzen.

Die Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, das Wissen selbst zu entdecken, zu reflektieren und Teil der Ausstellung zu werden.

Begleitet wird die Ausstellung von einem bunten Programm im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wissen wächst im Garten“.

Links neben der Klosterorangerie, halb im Boden, liegt das neue Ananashaus

Links neben der Klosterorangerie, halb im Boden, liegt das 2021 eröffnete Ananashaus.

Foto: Alexander Paul Englert, 2021

Die Ausstellung in der Klosterorangerie ist von Anfang Juni bis Ende September dienstags bis sonntags 10-17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. Die Ausstellung ist nicht barrierefrei zugänglich.