Kloster Cornberg

Vor rund 700 Jahren als Benediktinerinnenkloster gegründet, durchlief Kloster Cornberg eine wechselvolle Geschichte. Nach seiner Revitalisierung in den 1990er Jahren, ist es heute ein vielfältig genutztes Kulturzentrum und beliebtes Ausflugsziel.

Auf einen Blick

Am Steinbruch 1
36219 Cornberg

Außenanlage frei zugänglich

Eine Karte von Hessen HESSEN

Geschichte

Das Benediktinerinnenkloster Cornberg ging aus dem Beginenhaus in Bubenbach hervor, einer christlichen Frauengemeinschaft ohne Ordensgelübde und Klausur, die sich vermutlich im Kontext der Armutsbewegung des frühen 13. Jahrhunderts formiert hatte.

Diese Gemeinschaft unterstellte sich 1230 der benediktinischen Reichsabtei Hersfeld und siedelte zwischen 1292 und 1296 in das geschützter gelegene Tal von Cornberg über. Die damit einhergehende Klostergründung ging vermutlich auf Betreiben der Burgmannen der benachbarten Boyneburg zurück. Der Bau des Klosters sollte nicht zuletzt den ledig gebliebenen Frauen der Familie ein Auskommen sichern.

Kloster Cornberg

Blick von Westen auf das Cornberger Klostergeviert mit ehemaliger Kirche und Konventsgebäude

Foto: Stephan Peters, 2014

Die schlichten Klostergebäude sind aus dem charakteristisch gebänderten Cornberger Sandstein errichtet. Sie ordnen sich um einen quadratischen Hof an. Den nördlichen Flügel bildet die kurz vor 1300 erbaute und Maria geweihte Kirche, ein einschiffiger Bau mit Glockenturm und einer heute noch erhaltenen Nonnenempore.

Mitgiften und Schenkungen

1393 lebten nachweislich 28 Nonnen in dem Kloster. Sie entstammten vorwiegend dem regionalen Adel und brachten bei ihrem Eintritt bedeutende Mitgift ein. Zudem verfügte das Kloster über zahlreiche adelige Gönner, die dem Orden bis zum Ende des 14. Jahrhunderts reiche Schenkungen machten.

Seit der Nachkriegszeit im Besitz des Landes Hessen

Im Jahr 1526 wurde das Kloster im Zuge der Reformation aufgehoben und der Gebäudekomplex in ein landwirtschaftliches Hofgut umgewandelt, welches bis 1834 gänzlich in landgräflichem Besitz war. In der Folgezeit bis 1964 wurde die Anlage als Staatsdomäne bewirtschaftet. Hierzu gehörten 22 weitere Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie mehr als 300 ha Felder und Wiesen.

Seit 1946 obliegt die Pflege der Anlage dem Land Hessen. Die verfallenen Wirtschafts- und Wohngebäude um das Kloster wurden zwischen 1957 bis 1994 abgerissen, das gotische Klostergeviert von 1990 bis 1994 aufwendige saniert.

Eine Bühne für die Kultur

Heute wird die Kirche als Kulturbühne genutzt. Im Ostflügel befindet sich ein Hotel, während im Südflügel das Bürgerhaus mit Tagungsräumen  untergebracht ist. Im Westflügel, dem ehemaligen Konventsgebäude, befindet sich das Cornberger Sandsteinmuseum.

Südlich des Klostergeländes liegt der stillgelegte Sandsteinbruch, welcher zu den herausragenden Geotopen Hessens gehört und besichtigt werden kann.

Kloster Cornberg, Innenhof

Innenhof des Klostergevierts

Foto: Stephan Peters, 2014

Kloster Cornberg, Brunnen

Brunnen im Innenhof

Foto: Stephan Peters, 2014

Kloster Cornberg, Glockenturm

Glockenturm der ehemaligen Klosterkirche

Foto: Stephan Peters, 2014

Kloster Cornberg, Restaurant

Ostflügel des Klostergevierts, heute Hotel und Restaurant

Foto: Stephan Peters, 2014