Burgruine Oberreifenberg
Die Ruine Reifenberg in Oberreifenberg ist die höchstgelegene mittelalterliche Burg im Taunusgebirge und bietet noch immer einen imposanten Anblick. Der Stammsitz eines kriegerischen Geschlechts erlebte einige Zerstörungen, blieb aber bis zur Schleifung Ende des 17. Jahrhunderts ein „festes Berghauß“.
Auf einen Blick
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Schlossstraße
61389 Oberreifenberg
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Außengelände frei zugänglich
Geschichte
Die Reifenberg ist ein ortsbeherrschendes Gemäuer. Am besten erfasst man die imposanten Ruinen der Burg oben auf einem Felssporn, wenn man von der Mitte Oberreifenbergs aus auf das Wahrzeichen blickt.
25.000 Quadratmeter
Das beliebte Ausflugsziel im Hochtaunuskreis liegt mehr als 600 Meter über N.N. und ist damit die höchste mittelalterliche Veste im Taunusgebirge. In ihren Glanzzeiten soll sie sich über eine ummauerte Fläche von 25.000 m2 erstreckt haben und thronte über früher noch waldloser Gegend.
Stammsitz derer von "Riffinberg"
Der Baubeginn des Stammsitzes der später in die Westerwälder und die Wetterauer Linie geteilten Geschlechts der Reiffenberger (von „Riffinberg“), die als wild, fehdefreudig und unbezwingbar galten, bleibt im Dunkeln. 1234 wurde sie indirekt erwähnt, trat aber urkundlich erst 1331 in die Geschichte.
Mehrfache Zerstörungen gingen über sie hinweg, doch man baute die Ganerbenburg (gemeinsames Erbe und geteilter Wohnsitz mehrerer Familien) immer wieder auf und weiter.
Unter den Bildquellen befindet sich eine anonyme Zeichnung vom Ende des 16. Jahrhunderts, die in kurioser Aufsicht die verlorenen und manche bis in die Gegenwart als Trümmer bewahrte Gebäude deutlich darstellt. 1689, im Pfälzischen Erbfolgekrieg, als mit dem letzten Ritter, Freiherr Philipp Ludwig von Reif(f)enberg (1615-1686), beide Linien ausgestorben waren, wurde sie endgültig geschleift.
Ein "festes Berghauß"
Wenige Jahrzehnte vorher hatten sie Matthäus Merian und Martin Zeiller in dem Ansichtenwerk Topographia Hassiae noch als ein „festes Berghauß“ vorgestellt. Denn es bestand ursprünglich aus einer dreiteiligen, stark gesicherten Innen- und einer Vorburg, deren Ringmauer den nördlichen Zwinger einschloss.
Sichtbar sind heute noch Teile der Wehranlage und die Ruinen militärischer, ziviler und sakraler Bauten aus unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Neben dem Bergfried – Ausguck und letzte Zuflucht für Burgbewohner – sind dies unter anderem eine mächtige, vier Meter dicke Schildmauer mit Rundtürmen, ein Kirchenkeller und ein skurriler, sehr schlanker Wohnturm.
Ein Wohnturm von sechs Stockwerken
Seine südliche Schmalseite ist aufgerissen, so dass ein langer Schlitz von unten nach oben durchläuft. Auf leicht verzogenem Grundriss, der sich dem Felsen anpassen musste, war er einst über sechs Stockwerke errichtet worden. Das oberste ist nun eine Plattform, die eine herrliche Aussicht über das obere Weiltal zum Großen Feldberg bietet.