Veranstaltungstag: "Vision Demokratie" - zum 75-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland

Aktionstag im Rahmen der Reihe „Vision Demokratie - Schlösser und Gärten als demokratische Orte"

Auf einen Blick

Mittwoch, 15.05.
14:00–18:00 Uhr

65385 Rüdesheim am Rhein

Im Jahr des 75. Jubiläums des Grundgesetzes hat die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte (GEDG) das Jagdschloss Niederwald als eine Station auf ihrer „Tour de Demokratie“ ausgewählt. Die Tour erstreckt sich vom 4. Mai bis zum 25. Mai 2024 von Weimar über rund 20 Stationen bis nach Bonn. Die Fahrt wird unterwegs von einer Vielzahl an Vereinen und Institutionen unterstützt, die den Staffelstab mit Hilfe von unterschiedlichsten Verkehrsmitteln auf Straße, Schiene und auf dem Wasser ein Stück des Weges transportieren. Am 15. Mai trifft die Projektgruppe per Schiff und Seilbahn im Jagdschloss Niederwald ein. Hier fanden 1948 wichtige Sitzungen der Ministerpräsidenten zur Ausarbeitung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland statt. Weitere Informationen unter: https://gedg.org/

Zu diesem Anlass bieten die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen anregende Vorträge zum Diskutieren und Nachdenken über Demokratie, musikalische Begleitung sowie Speis und Trank. Das Veranstaltung richtet sich an die interessierte breite Öffentlichkeit, junge Erwachsene, sowie Fachpublikum sind herzlich willkommen.

Programm:

ab 14:00 Uhr im Jagdschloss Niederwald

  • Übergabe Staffelstab durch die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte (GEDG)
    Begrüßung Kirsten Worms, Direktorin Staatliche Schlösser und Gärten Hessen
    Impuls „Wie wird ein Ort zum Erinnerungsort?“(Dr. Kai-Michael Sprenger, Direktor Stiftung Orte deutscher Demokratiegeschichte)
  • Jazz mit Schülerinnen und Schülern der Frankfurter Bläserschule, Leitung Sunhild Pfeiffer

anschließend: 
Vision Demokratie - Das Grundgesetz in Deutschland und globale Perspektiven (Kurzvorträge mit Diskussion)

  • Demokratie mit alliierter Hilfe? Das Grundgesetz und die US-Verfassung

    Drei Quellen haben das Grundgesetz geprägt: deutsche Verfassungstraditionen, der Anti-NS-Affekt und der Einfluss der Alliierten. Dabei gilt die Verfassung der USA, die älteste demokratische Verfassung der Welt, als Vorbild für zentrale Artikel des Grundgesetzes – etwa bei der Stärkung des Föderalismus oder beim Bundesverfassungsgericht, mit dem Supreme Court als Vorbild. Der Vortrag geht der Frage nach, welche Rolle die USA für die Verfassung der zweiten Demokratie in Deutschland gespielt hat.
    Referent: Prof. Dr. Michael Dreyer (Friedrich-Schiller-Universität, Jena)
  • Die Entstehung der Bundesrepublik Deutschland. Von den „Frankfurter Dokumenten“ zum Parlamentarischen Rat

    Erst über vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Bundesrepublik Deutschland 1949 als westdeutscher Staat gegründet. Feldkamp zeichnet den verschlungenen Weg der Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes nach. Die Besatzungsmächte beteiligten die deutschen Länder maßgeblich an der westdeutschen Staatswerdung. Die Ministerpräsidenten haben auf ihren Konferenzen entscheidende Vorarbeiten für die Errichtung eines föderalen parlamentarisch-demokratischen Rechtsstaates geleistet.
    Referent: Dr. Michael F. Feldkamp (Verwaltung des Deutschen Bundestages)
  • Partizipative Verfassungsgebung

    Verfassungen wurden in der Regel von Politiker:innen vorbereitet und verabschiedet. Frauen, junge Menschen und Menschen mit niedrigem formalem Bildungsniveau - die einfachen Bürger:innen - waren nicht involviert. Im Gegensatz dazu werden heute bei vielen Verfassungsgebungsprozessen normale Bürger:innen einbezogen, zum Beispiel in Irland, Island oder Chile. Wie sehen diese Erfahrungen aus und was können wir daraus lernen?
    Referentin: Prof. Dr. Brigitte Geißel (Goethe-Universität, Frankfurt)
  • Wie die Gleichberechtigung ins Grundgesetz kam. Elisabeth Selbert und ihr erfolgreicher Kampf um Artikel 3 Absatz 2 GG.

    Die sozialdemokratische Juristin Dr. Elisabeth Selbert war eine von nur vier weiblichen Mitgliedern des Parlamentarischen
    Rates, in dem 1948/49 das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beraten wurde. Im Vortrag werden die grundsätzliche Bedeutung sowie die großen Folgen des Gleichberechtigungsgrundsatzes geschildert, die wichtige Rolle Elisabeth Selberts hervorgehoben und ihre politische Biografie vorgestellt.
    Referentin: Dr. Elke Schüller (Frankfurt University of Applied Sciences)

Die Veranstaltung wird umrahmt von The CORNflakes, dem Hornquartett der Frankfurter Bläserschule unter Leitung von Sunhild Pfeiffer mit romantischer Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Richard Wagner, einer fröhlichen Jagdmusik sowie zwei Ragtimes. Für Speis und Trank ist gesorgt.

Veranstaltungsort

Jagdschloss Niederwald, Grüner Salon


Eine Anmeldung wird erbeten.
Tel.: +49 (0)6172-9262 148
E-Mail:

Informationen

Preis
Die Teilnahme ist kostenfrei.