Geschichte

Es wird vermutet, dass der Stammvater der Herren und Grafen von Hanau, Reinhard I. (um 1225–1281), Burg Schwarzenfels errichtete, die 1280 erstmals urkundlich erwähnt ist. Er war der erste Vertreter König Rudolfs I. von Habsburg (1218-1291) in der Wetterau, betraut mit den Aufgaben eines Landvogtes.

Stützpunkt, kein Herrschaftssitz

Reinhard, der seine Hausmacht zwischen den geistlichen Territorien Fulda und Würzburg ausdehnte, sicherte seine vom Kerngebiet des Hauses Hanau entfernten Neubesitzungen mit strategischen Stützpunkten. Die Burg Schwarzenfels war ein solcher Platz, besetzt mit Amtleuten, aber kein Herrschaftssitz.

Das den Hanauer Herren 1333 als Reichslehen gegebene Gebiet um die Burg bot mit Wald- und Wildreichtum, mit Ackerbau und Viehzucht, durch Erhebung von Wege- und Brückengeldern sowie den Zehnten gute Einnahmen.

Burgruine Schwarzenfels, Marstall

Der Verein „Ritter Schwarzenfels e.V.“ betreibt eine Jugendherberge und ein Café im renaissancezeitlichen Marstall der Vorburg.

Foto: mikesseite.blogspot.com

Von der Burg zur Residenz

Größere Veränderungen der Anlage erfolgten, als die Witwe des Grafen Philipp III. von Hanau-Münzenberg, Helene von Pfalz-Simmern (1532-1579), die Burg bezog. Sie musste die Schlösser in Hanau und Steinau verlassen und passte das neue Domizil ihren Ansprüchen mit Erneuerungen an. Unter anderem ließ sie eine Badestube einrichten und einen Küchentrakt erbauen. Zuvor hatte ihr Mann einen großen Marstall in der Vorburg errichten lassen.

Den Ausbau zu einer Residenz erlebte die Burg Schwarzenfels unter Albrecht von Hanau-Münzenberg (1579-1635). Aus dieser prägenden Zeit ist ein prachtvolles Portal mit Brunnenvorbau als Zugang zur Burg erhalten. Mit dem einsetzenden Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) musste er fliehen und starb in Straßburg. Wenig später endete auch die Linie Hanau-Münzenberg.

Burgruine Schwarzenfels, Jahreszahl

Inschrift mit der Jahreszahl 1561, der Zeit des Umbaus unter Helene von Pfalz-Simmern

Foto: Anja Dötsch, 2016

Burgruine Schwarzenfels, Baufunde

Bau-Funde aus der Burg sind heute in einem Lapidarium in Kellerräumen ausgestellt.

Foto: Anja Dötsch, 2015

Burgruine Schwarzenfels, Gewölbe

Blick in eines der gemauerten Gewölbe.

Foto: Anja Dötsch, 2016

Im Krieg ruiniert

Zurück blieb eine im Krieg ruinierte Anlage, deren Kernburg aufgegeben war, und im Jahr 1643 an die Landgrafschaft von Hessen-Kassel verpfändet wurde. Nachfolgende Besitzer brachten 1982 zeitweilig ein Amtsgericht und verschiedene Verwaltungen in den neuzeitlichen Gebäuden unter.

1983 wurde die Schwarzenfels als Sehenswürdigkeit wieder zugänglich gemacht. 2014 bis 2018 fand eine umfangreiche denkmalpflegerische Instandsetzung statt. Ein Lapidarium wurde eingerichtet, der Bergfried erhielt eine Stahl-Glas-Plattform, die über den Mauerwerksausbruch herausragend und als „Schwarzenfelser Skywalk“ eine besondere Attraktion darstellt.