„Tag der Experimentellen Archäologie“ im Freilichtlabor Lauresham bietet Einblicke für Interessierte und ein Forum für die Wissenschaft

Das Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham im UNESCO Welterbe Kloster Lorsch steuert auf den Höhepunkt des Jubiläumsjahres zu. Am 5. Mai 2024 stellen der Lauresham-Leiter Claus Kropp und sein Team Themen des frühen Mittelalters zum Zuschauen und Mitmachen vor und bieten mit Vorträgen ein öffentliches Forum für die Wissenschaft. „Wir lassen unsere Gäste an diesem Tag den Forschenden über die Schultern schauen und möchten einen lebendigen Eindruck von unserer Arbeit vermitteln“, charakterisiert Kropp das Programm. Eingeladen zu dem kostenfreien Aktionstag sind alle Interessierten, Familien ebenso wie Fachpublikum. 

Lehren für Gegenwart und Zukunft

Auf dem begehbaren, 4,1 Hektar großen, idealtypischen 1:1-Modell eines karolingischen Zentralhofes des 8./9. Jahrhunderts mit Häusern, landwirtschaftlichen Flächen und Nutztieren erhalten Gäste von 10 bis 17 Uhr beim Vorführen und durch Beteiligung an Live-Experimenten nicht nur konkrete Anschauungen zum Leben im Mittelalter. Sie gewinnen auch Eindrücke von der Vielzahl der Projekte, die Lauresham betreibt und wissenschaftlich auswertet. Dazu zählen die Erforschung des frühmittelalterlichen Ackerbaus (mit Live-Pflügen) genauso wie die Eisenverhüttung oder die Untersuchung des Raumklimas jener Zeit. 

Lauresham Hausansichten

Das Freilichtlabor Lauresham ist ein Modell eines karolingerzeitlichen Herrenhofes. 

Foto: M.C. Thumm, 2023

Tag der experimentellen Archäologie Lauresham

Mit Zugrindern wird mittelalterliche Landwirtschaft erforscht und erprobt.

Foto: M.C. Thumm, 2023

Tag der experimentellen Archäologie Lauresham

Mittelalterliche Arbeitstechniken werden anschaulich demonstriert.

Foto: M.C. Thumm, 2023

Tag der experimentellen Archäologie Lauresham

Auch für die jungen Gäste des Freilichtlabors gibt es viele Möglichkeiten, selbst etwas auszuprobieren. 

Foto: M.C. Thumm, 2023

Viele der Unternehmungen tragen die Siegel von Naturschutz und Nachhaltigkeit, behandeln also Themen, die für Gegenwart und Zukunft Relevanz haben können: So kooperiert Lauresham mit zahlreichen Partnern unter anderem bei dem Vorhaben „A Year On The Field“ (Ein Jahr auf dem Feld), Mit dem „WIR in Lorsch“-Projekt geht es zudem um die Revitalisierung lokaler Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft und bei der Lebensmittelproduktion.das die Bedingungen nachhaltiger Lebensmittel- und Textilproduktion untersucht.

Lauresham im internationalen wissenschaftlichen Austausch

Neben praktischen Vorführungen bietet der Tag der Experimentellen Archäologie auch Fachvorträge in deutscher und englischer Sprache von Fachleuten aus dem In- und Ausland. Diese zeigen, dass das Freilichtlabor Lauresham, bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, in vielen Bereichen der Experimentellen Archäologie mit Institutionen aus der ganzen Welt zusammenarbeitet und in internationale Netzwerke eingebunden ist. Ein Beispiel hierfür ist etwa die Internationale Vereinigung Agrarhistorischer Museen (AIMA), deren Generalsekretärin Debra Reid eigens aus den USA anreist, um die bereits etablierte Lauresham Lecture for Experimental Archaeology zu halten. Erstmals stellen sich in diesem Jahr mit Vorträgen sowie Infoständen auf dem Gelände zudem Mitglieder eines neu gegründeten Arbeitskreises Experimentelle Archäologie und Archäotechnik im Mandanten Historisches Erbe Hessen vor, darunter das Römerkastell Saalburg sowie die Keltenwelt am Glauberg.


Fotoausstellung mit eindrucksvollen Einblicken in die Experimentelle Archäologie

Unter dem Titel „Experimentelle Archäologie und Archäotechnik erleben“ präsentiert das Freilichtlabor im Besucherinformationszentrum eine eindrucksvolle Fotoschau, in der weltweite Beispiele die Arbeitsweise dieser Teilwissenschaft der Archäologie vorstellen und kontextualisieren. Die Fotoausstellung kann anschließend bis zum 15. September, dienstags bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr besichtigt werden.