Lieblingsstücke der Mitarbeiter

von Ann-Kathrin Hartenbach (M.A.)
Veröffentlicht am 10. Februar 2021

Christina Baingo (Wissenschaftliche Volontärin, Fachgebiet Museen)

Bei meinen Lieblingsobjekten in der Ausstellung, handelt es sich um die aufwendig bemalten Kaffeetassen. Diese zylindrischen Tassen mit Ohrenhenkel sind innenwendig reich vergoldet, besitzen jeweils oben und unten einen Goldrand und sind mit Goldlaub verziert. Das Faszinierende an den Tassen ist für mich persönlich die in der Mitte aufgetragene Initiale E unter einer englischen Prinzessinenkrone. Die Tassen waren mir bereits vor der Ausstellung durch Inventurarbeiten aufgefallen, daher war die Freude umso größer zu erfahren, dass es zu den Tassen auch ein Kaffee- und Teeservice mit Kaffeemaschine gibt.

Kaffeetasse mit Untertasse, Porzellanmanufaktur Ludwigsburg, um 1818, Porzellan, Aufglasmalerei, Vergoldung, H. 6,3 cm, D. 6,1/8,2 cm, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen, Schloss Homburg, Inv.-Nr. 4.1.562
© Uwe Dettmar
Blatt aus dem Wappenbuch der Grafen von Eberstein, aus: Elizabeth Landgräfin von Hessen-Homburg, Popular Tales On The Banks of the Neckar, Vol. II. 1829, Imperialfolio, Ledereinband mit teils vergoldeter Prägung,
Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz, Inv.-Nr. DB 121/II
© Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz

Die zweiteilige Anthologie „Popular Tales“ der Landgräfin Eliza beinhaltet eine Sammlung mittelalterlicher Sagen und Legenden aus den Gegenden um die Ufer des Rheins und Neckars. Zur Illustration der handschriftlich notierten Texte sammelte die Landgräfin authentische Grafiken und Zeichnungen verschiedenster Art, was durchaus einem romantischen Ideal der Zeit entspricht. Die rückblickend-idealisierte Sicht auf eine mehr oder minder geheimnisvolle Vergangenheit, bot dem romantischen Geist eine Befriedigung des ewigen Fernwehs seiner Zeit und eine ebenso willkommene Abwechslung zur allgemeinen Rastlosigkeit, welche seit dem Beginn der Aufklärung um sich gegriffen hatte. Daher ist dieses Buch besonders aus literaturhistorischer Sicht ein spannendes Unikat und mein persönliches Lieblingsstück.

Florian Tischler (Wissenschaftlicher Volontär, Fachgebiet Museen)

Dr. Svetlana Jaremitsch (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fachgebiet Museen)

Bei einem Rundgang durch den Englischen Flügel kann man einen prunkvollen Tisch aus der Sammlung Familie Eric Leonhardt im Arbeitszimmer der Landgräfin Elizabeth bewundern. Der Hersteller dieses Meisterwerkes ist der berühmte Stuttgarter Ebenist Johannes Klinckerfuß. Elegant und hochwertig aus kostbaren Materialien gestaltet und mit vergoldeten Beschlägen verziert. Eine weitere Besonderheit ist das Porzellan Medaillon, welches von Elizas Schwester Charlotte Mathilde höchstpersönlich gemalt wurde. Das auf der Tischplatte befestigte Medaillon zeigt eine idyllische ländliche Szene mit Stieren.

Der Prunktisch, Johannes Klinckerfuß, Malerei: Charlotte Auguste Mathilde, Königin von Württemberg, 1813, Mahagoni, furniert, Ebenholz, Messing vergoldet, Porzellanplatte mit Grisaillemalerei, H. 77,0 cm, D. 54,0 cm (Tischplatte), D. 31,0 cm (Porzellanplatte), Sammlung Familie Eric Leonhardt, Bad Homburg v. d. Höhe
© Uwe Dettmar
Überfangglas, rot mit Schnitt- und Schliffdekor, um 1850, H. 21 cm, D. 22,7 cm, Sammlung Familie Eric Leonhardt, Bad Homburg v. d. Höhe
© Uwe Dettmar

Zwei ganz besondere Ausstellungsstücke der Eliza-Ausstellung sind der Pokal und die Fußschale mit Homburger Ansichten des vorletzten Jahrhunderts. Es ist ein einmaliges Gefühl, wenn das sanfte Licht der Vitrinen durch die rot und golden schillernden Ansichten meiner Heimatstadt fällt und in meinem Auge ein Funkeln auslöst.

Philipp Bernard (Freiwilliges Soziales Jahr, Fachgebiet Museen)