Vielfalt in Elizas Gartenreich

von Katharina Saul (M.A.)
Veröffentlicht am 3. März 2021

Der Welttag des Artenschutzes (World Wildlife Day), der 2013 durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde, soll zum Anlass genommen werden, die Vielfalt im Homburger Gartenreich von Landgräfin Elizabeth – früher, vor allem aber auch heute – zu würdigen. Wenn auch leider nicht mehr vollständig, so ist Elizas Gartenreich heute wieder in wesentlichen Teilen erhalten – mit Schwerpunkten auf Schlosspark, Gustavsgarten, Kleinem und Großem Tannenwald sowie Forst- und Hirschgarten.

All diese historischen Anlagen bergen eine große Vielfalt von Pflanzenarten. Diese zu bewahren und zu fördern ist eine wesentliche Aufgabe der Gartendenkmalpflege. So werden verlorene und abgängige Gehölze gezielt nachgepflanzt. Dabei spielt zwar auch der gestalterische Aspekt eine Rolle – die Schöpfer*innen der Anlagen hatten schließlich bestimmte Raumbilder im Sinn. Doch endet Gartendenkmalpflege nicht bei der Wiederherstellung einzelner Partien und der Pflege der Gärten. Mit den Nachpflanzungen wird auch die Biodiversität in den historischen Gärten bereichert.

Pflanzenschule im Forstgarten

Pflanzenschule im Forstgarten

Foto: Osana Szekely

Schlosspark

Schlosspark Bad Homburg

Foto: Alexander Paul Engler

Angesichts des diesjährigen Mottos des Aktionstags, „Forests and livelihoods: sustaining people and planet” (dt. Wälder und Lebensgrundlagen: Menschen und Planet erhalten), sei die Baumschule der Landgräfin im Forstgarten hervorgehoben. Gerade in Zeiten des Klimawandels und des Verlustes der globalen Artenvielfalt gewinnen Baumschulen an besonderer Aktualität. Denn mit der Kultivierung neuer, an den Standort angepasster Pflanzen, kann ein entscheidender Beitrag zum Erhalt historischer Gärten mit ihrer Artenvielfalt geleistet werden. Eliza ließ sich zur Gestaltung ihres Homburger Gartenreiches große Mengen an Pflanzen zwischen 1820 und 1826 schicken. Wenn noch heute einige der Arten in der Landgräflichen Gartenlandschaft vorhanden sind, ist das alles andere als selbstverständlich.