Das Gartenerbe im Schlossgarten im Detail
von Dr. Inken Formann
Veröffentlicht am 24. Februar 2021
Besonders in der Anfangszeit, ab 1760, entwickelte man die hiesigen englischen Anlagen vielfach aus bereits vorhandenen Hecken- und Gehölzquartieren mit kleinteiligen, oft etwas unbeholfen wirkenden Schlängelwegen. So war es auch im Homburger Schlossgarten, wo Elizas Vorgängerin Landgräfin Karoline ab 1770 mit dem „Boskett“ und der hainartigen „Phantasie“ zwei landschaftliche Partien mit einem sehr dichten Wegenetz anlegen ließ.
Das Boskett liegt in steiler Hanglage. Es ist der Teil des Schlossgartens, der vom formalen Obergarten hinab zum Teich führt. Wie auch heute, war die Partie früher eher dunkel und dicht bepflanzt. Mit der reich mit Blumen bepflanzten Vertiefung und seinem Gartenhaus gab es bereits Ende des 18. Jahrhunderts den bis heute vorhandenen privaten Rückzugsort des Steinbruchs (Goethes Ruh). Landgräfin Karoline hielt die Partie sogar in einer Gouache fest. Zu Elizas Zeiten war die Partien weiter zu einem waldartigen Bestand gewachsen. Die Wege waren nun großzügiger, auch gab es offene Wiesenbereiche. Dies zeigt ein Bestandsplan von 1856, den Hofgärtner Merle unterzeichnete.