Frühe Landschaftgärten in Hessen
von Dr. Inken Formann
Veröffentlicht am 3. Februar 2021
Auch in Hessen entstanden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Parks im neuen Geschmack: Beispiele sind neben dem Bad Homburger Schlosspark der Osteinsche Niederwald in Rüdesheim, Hanau-Wilhelmsbad oder das Fürstenlager in Bensheim-Auerbach.
In Homburg weitete man mit der 1770 angelegten, Pappel-bestandenen Allee und den daran anschließenden verschiedenartigen Gärten der Landgräflichen Gartenlandschaft den Erlebnisraum des Schlossgartens die Landschaft des nahen Taunus hinein aus. Angelegt von der Vorgängergeneration Elizas, erhalten und zeitgemäß weiterentwickelt im 19. Jahrhundert durch die englische Landgräfin, entstand ein für die kleine Landgrafschaft beeindruckendes Gartenkunstwerk.
Anfang des 19. Jahrhunderts, als Eliza in Homburg lebte, hatte sich der landschaftliche Stil nicht nur in England, sondern bereits in ganz Europa für die Außenraumgestaltung etabliert. Man hatte auch Erfahrung mit den neuen Gestaltungsmitteln gewonnen. Nicht mehr der frühe Landschaftsgarten mit seinen sentimentalen Szenen war nun modern, sondern der klassische Landschaftsgarten, der sich gegenüber den frühen Ausprägungen weiterentwickelt hatte.