Schloss Erbach erhält Bundesförderung für Grundsanierung

Im Rahmen des „Kulturinvest“-Programms des Bundes erhält Schloss Erbach für die anstehende Grundsanierung eine Förderung in Höhe von 12.521.000 Euro, wie der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am Donnerstag, den 28. September 2023, beschloss. Das Förderprogramm im Zuständigkeitsbereich der Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth trägt damit zum Erhalt des Odenwälder Kulturdenkmals bei.

Das Programm des Bundes fördert Projekte zur Modernisierung, zur Restaurierung und zum Bau im Kulturbereich, an denen ein bundesweites Interesse besteht. Ich habe mich für den Antrag Schloss Erbach ,unserer‘ Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen eingesetzt – umso mehr freue ich mich über den Erfolg und bedanke mich bei den Abgeordneten des Bundestages für ihr Votum.

Angela Dorn, Hessische Ministerin für Kunst und Wissenschaft

Die Maßnahme umfasst eine denkmalgerechte Instandsetzung der Gebäudesubstanz, der technischen Infrastruktur sowie die Restaurierung der aufwendig gestalteten Innenräume und der überaus bedeutenden Sammlung. Sie sind zur Erhaltung der Substanz, der Sicherheit und der Nutzung zwingend erforderlich. Aufgrund statischer Probleme muss das Tragwerk ertüchtigt werden.

Schloss Erbach

Schloss Erbach im Odenwald 

Foto: Michael Leukel

Schloss Erbach ist in der Liste des national wertvollen Kulturgutes der Bundesrepublik Deutschland verzeichnet. Mit den Gräflichen Sammlungen und dem Deutschen Elfenbeinmuseum beherbergt es nicht nur unzählige Schätze, sondern auch das Schloss selbst stellt ein Kulturdenkmal von herausragendem Rang dar. Ich freue mich, dass diese Bedeutung durch die Bundesförderung in besonderer Weise gewürdigt wird. Im Namen der Schlösserverwaltung bedanke ich mich dafür.

Kirsten Worms, Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen
Schloss Erbach Graefliche Sammlungen

Die Gräflichen Sammlungen gleichen einer begehbaren Wunderkammer. 

Foto: Michael Leukel

Graefliche Sammlungen Schloss Erbach

Hier befindet sich unter anderem eine einzigartige Sammlung antiker Marmorbildwerke und Vasen...

Foto: Michael Leukel

Rittersaal Schloss Erbach

...und nicht zuletzt eine Sammlung an mittelalterlichen Rüstungen in einem eigens gebauten Rittersaal.

Foto: Michael Leukel

Graf Franz I. zu Erbach-Erbach (1754-1823)

Die Sammlungen gehen auf den Grafen Franz I. zu Erbach-Erbach zurück.

©SG, Foto: Uwe Dettmar

Deutsches Elfenbeinmuseum Schloss Erbach

Schloss Erbach beherbergt auch das Deutsche Elfenbeinmuseum. 

Foto: Michael Leukel

Die Anlage, die sich aus einer romanischen Wasserburg zur repräsentativen barocken Residenz entwickelte, war das Herrschaftszentrum der Schenken und Grafen zu Erbach, deren Geschlecht die Region des mittleren Odenwaldes wirtschaftlich wie kulturell maßgeblich prägte. Die heutige Inneneinrichtung des Schlosses, das als Museum zugänglich ist und zudem das Deutsche Elfenbeinmuseum beherbergt, geht im Wesentlichen auf Initiativen des Grafen Franz I. zu Erbach-Erbach (1754–1823) und dessen Enkel, Eberhard XV. (1818–1884), zurück. Graf Franz schuf die einzigartige erhaltene Einheit aus vielfältigen und reichen Sammlungsbeständen, hierfür geschaffenen Wohn- und Repräsentationsräumen sowie eigenhändig angelegten Katalogbänden.

Anlässlich des 200. Todestages von Franz I. unterstreicht die SG die Bedeutung von Schloss Erbach als Gesamtkunstwerk mit einem umfassenden Jubiläumsprogramm, dessen Höhepunkt ein interdisziplinäres Symposium am 10. und 11. Oktober bildet. Unter dem Titel „Kosmos Schloss Erbach – Sammeln als fürstliche Passion“ nimmt die Fachtagung erstmals die einzigartige Symbiose von Kulturschätzen, authentischen Raumschöpfungen und Archivalien als eine Gesamtheit in den Blick.