Restaurierung eines Stieler-Porträts von Prinzessin Henriette Alexandrine von Nassau-Weilburg für Schloss Weilburg

Mehrere Ankäufe und Leihgaben haben in den vergangenen Jahren die Bestände der SG in Schloss Weilburg bereichert und ergänzt. Ein absolutes Highlight war 2022 der gelungene Ankauf eines Meisterwerkes mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturstiftung der Länder und der Hessischen Kulturstiftung: Das Porträt der Prinzessin Henriette Alexandrine von Nassau-Weilburg, Erzherzogin von Österreich, wurde 1820 von Joseph Stieler geschaffen, dem Hofmaler der bayerischen Könige, dessen Werke international gefragt waren und der zu den bedeutendsten deutschen Malern der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts zählt. Das Gemälde war über zwei Jahrhunderte hinweg im Besitz der Nachfahren Henriettes verblieben – und der Fachwelt gänzlich unbekannt. Da von der früh verstorbenen Weilburgerin, die in das österreichische Kaiserhaus einheiratete, nur sehr wenige Bildnisse existieren, stellt der Ankauf in einer Münchner Auktion einen ganz besonderen Glücksfall dar.

Nach einer kurzen Präsentation in Schloss Weilburg wurde das Gemälde Ende 2023 in die Restaurierungswerkstätten der SG überführt, wo es nach umfassenden technologischen Untersuchungen aktuell restauriert wird. Da die aufliegenden Firnisschichten stark vergilbt und teilweise versprödet sind, wurde eine Abnahme des Firnis beschlossen. So kam stellenweise bereits die originale Farbigkeit unter dem Schmutz von zwei Jahrhunderten zum Vorschein.

Stieler-Porträt in Restaurierung

Das Porträt wird aktuell restauriert.

Foto: SG

Stieler-Porträt in Restaurierung

Dabei kam stellenweise bereits die originale Farbigkeit zum Vorschein, die gegenüber den vergilbten Partien deutlich hervorsticht. 

Foto: SG

Neuerwerbungen fuer Schloss Weilburg

Das Gemälde wurde 2022 zusammen mit einem Bildnis von Louise-Isabelle zu Nassau-Weilburg für Schloss Weilburg erworben...

Foto: Lena Liebau

Schloss und Schlossgarten Weilburg

...wo es ab kommendem Frühjahr wieder zu sehen sein wird. 

Bildarchiv Foto Marburg / SG / CbDD / Foto: Andreas Lechtape

Die Farbigkeit hatte sich aufgrund der Vergilbung ins warmtonige verschoben. Das ursprünglich weiß-silbrige Seidenkleid erschien als vergilbter minderwertiger Stoff. Ebenso wies die Dargestellte im Inkarnat eine für ihren Stand nicht angemessene gebräunte Haut auf. Die nun bereits erfolgten Restaurierungsarbeiten geben einen Eindruck von der intensiven Farbigkeit und Tiefe des Meisterwerks. 

Nach der Firnisabnahme folgen weitere Maßnahme wie die Kittung einzelner kleiner Fehlstellen, die Retusche als auch der Auftrag eines neues Firnis. Im Frühjahr wird das Gemälde dann dauerhaft für die Besucher des Schlosses zugänglich sein.

Restaurierung Stieler durch Susanne Danter

Diplomrestauratorin Susanne Danter bei der Restaurierung in den Werkstätten der SG im Schloss Bad Homburg

Foto: Lena Liebau