Konzert- und Literaturerlebnis im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad
Mit zwei Konzertterminen im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad beteiligen sich die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) am hessenweiten Festival „Ein Tag für die Musik“ von hr2-Kultur. Am 22. Mai 2022 wird um 15:30 und 18:00 Uhr im Großen Arkadensaal an der Kurpromenade des Staatsparks jeweils das Programm „Die Welt ist lauter Stille, nur mein Gedanke wacht“ präsentiert. Es ruft den Komponisten Gustav Jenner (1865-1920) in Erinnerung.
Die Lieder des zu seiner Zeit hochgeschätzten Tonkünstlers, der der einzige Schüler von Johannes Brahms (1833-1897) war, sind seit seinem Tod weitgehend in Vergessenheit geraten. Darunter sind viele Kompositionen nach Gedichten von Theodor Storm und Klaus Groth. Ulf Bästlein, der international bekannte Bassbariton und Germanist aus Graz, widmete sich lange der Wiederbelebung dieser musikgeschichtlich bedeutsamen Werke.
Bästlein trägt sie in dem Wilhelmsbader kammermusikalischen Programm zusammen mit dem Freiburger Pianisten Carl-Martin Buttgereit vor. Die bemerkenswerte Konstellation „Storm-Groth-Brahms-Jenner“ wird am Tag für die Musik auch poetisch reflektiert: Eigens für den Anlass verfasste die Hamburger Autorin Susanne Bienwald Texte. Die beiden Musiker und die Schriftstellerin setzen sich seit vielen Jahren für das Schaffen Gustav Jenners mit Lesungen, Konzerten, CD- und Radioproduktionen ein.
„Der Komponist Jenner lebte und wirkte viele Jahre hier in unserer Region. Sein Liedgut ist Teil der Kulturgeschichte unseres heutigen Bundeslandes Hessen. Wir wollen gerne dazu beitragen, dass es neu gehört und bewahrt wird“, so Kirsten Worms, Direktorin der SG.
hr2-kultur richtet „Ein Tag für die Musik“ alle zwei Jahre aus. Der Sender lenkt damit das Augenmerk auf musikalische Werke mit Bezug zu Hessen und ruft hessische Musikerinnen und Musiker, Vereine und Institutionen zur Mitwirkung auf. In diesem Jahr lautet das Motto „Hessen in Concert“.
Die SG beteiligt sich im Hanauer Staatspark erstmals mit einem darauf abgestimmten Programmpunkt. Das ehemalige Kurbad war im 18. Jahrhundert nicht nur ein Ort für die Gesundheitspflege der Gesundheit, sondern auch des Vergnügens und der Unterhaltung.