Mitte Juli eröffnet die Ausstellung "Das ist mein Leben. Bäuerliche Lebenswelten. Fotografien von Vlad Dumitrescu"

Mit einer Foto-Ausstellung im Museumszentrum Lorsch möchte das Experimentalarchäologische Freilichtlabor Lauresham im UNESCO Welterbe Kloster Lorsch zur Diskussion über eine nachhaltige Landwirtschaft anregen. „Das ist mein Leben. Bäuerliche Lebenswelten“ stellt vom 17. Juli bis 30. Oktober 2022 Aufnahmen des rumänischen Künstlers Vlad Dumitrescu aus Regionen seines Heimatlandes vor. Seine Werke werben für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen des Menschen und dokumentieren zugleich das Verschwinden von Landschaften und Lebensweisen. Sie stehen im Zusammenhang mit Initiativen des Lauresham-Leiters Claus Kropp, der in Netzwerken für nachhaltige Agrarwirtschaft – unter anderem mit Zugtieren – eintritt.

Die idyllisch anmutenden Fotografien des 42jährigen Rumänen porträtierten Bauern und Bäuerinnen und setzen ihre landwirtschaftlichen Tätigkeiten sowie die Landschaften ins Bild, die daraus hervorgehen. Sie werden erstmals in Deutschland gezeigt. Die Ausstellung sei ein „Türöffner für Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit, zu unserer Lebensweise, unseren Wertvorstellungen und zum verantwortlichen Umgang mit unserer Umwelt“, erläuterte Kropp am Mittwoch, den 22. Juni 2022. Sie vermittle aber auch die Stoßrichtungen der Arbeit im wissenschaftlich geführten Freilichtlabor in Lorsch.

Lauresham ist das begehbare 1:1-Modell eines frühmittelalterlichen Herrenhofes und schildert das Leben von Mensch und Tier vor 1200 Jahren. In Untersuchungsreihen und Forschungsinitiativen, die mit vielen Einrichtungen in der Welt verbunden sind, wird unter anderem der Landwirtschaft einer lokal ausgerichteten Gesellschaft im 9. Jahrhundert mit den Methoden der experimentellen Archäologie nachgegangen. Die Wirtschaftsweise war, so Kropp, von Subsistenzstrategien geprägt und ermöglichte kleinstrukturierte Kulturlandschaften und große Artenvielfalt. Kropp: „Wir sehen moderne Analogien zu diesen mittelalterlichen Lebensverhältnissen noch in vielen Mittelgebirgsregionen Rumäniens. Dumitrescus Aufnahmen führen sie uns vor Augen.“