Lorscher Evangeliar ins Weltdokumentenerbe aufgenommen (23.5.2023)
Das Lorscher Evangeliar wurde zusammen mit neun weiteren Codices aus den Schreibwerkstätten Karls des Großen ins Weltdokumentenerbe der UNESCO „Memory of the World“ aufgenommen, wie die Deutsche UNESCO Kommission bekanntgab. Es handelt sich um einen frühmittelalterlichen, reich verzierten Band, der die vier Evangelien enthält. Die kostbaren Manuskripte des Lorscher Evangeliars befinden sich heute in London, Bukarest sowie im Vatikan.
„Die vermutlich am Aachener Hof entstandene Handschrift war vom 9. Jahrhundert bis zur Reformation ein Prunkstück der Bibliothek des Klosters in Lorsch und ist deshalb nach ihm benannt“, erklärt Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn. „Das Schicksal des Evangeliars, das nach der Auflösung des Klosters in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges aufgeteilt wurde, erzählt eine sehr europäische Geschichte – seine Teile sind heute auf mehrere Länder verteilt, einer galt nach der Rumänischen Revolution 1989 zeitweise als verschollen. Ich danke besonders der Bibliothek Trier, die gemeinsam mit anderen europäischen Institutionen den Antrag zur Aufnahme von insgesamt zehn karolingischen Bilderhandschriften in das Weltdokumentenerbe vorangetrieben hat.“