Ein goldglänzender Psalter für die UNESCO-Welterbestätte Kloster Lorsch (24.08.2021)
Zum 30jährigen Welterbejubiläum als UNESCO-Stätte hat Kloster Lorsch von der Akademischen Druck- und Verlagsanstalt Dr. Paul Struzl aus Graz (ADEVA) am Dienstag, den 24. August 2021, ein wertvolles Faksimile als Geschenk erhalten. Es handelt sich um die hochwertige Nachbildung eines goldglänzenden Pracht-Psalters, der für Ludwig den Deutschen (ca. 806-876) mit meisterlicher Buchmalerei hergestellt wurde. Das Original der ornamental und figürlich gezierten Handschrift von alttestamentlichen Psalmentexten wird in der Berliner Staatsbibliothek verwahrt und war bisher lediglich als Digitalisat allgemein verfügbar.
Pressebilder
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Das Original des Ludwigspsalters wird in Graz untersucht. Der Verlag ist spezialisiert auf Faksimiles © Akademische Druck- und Verlagsanstalt Dr. Paul Struzl, Graz -
Das Folio 59 recto der kostbaren Psalmenhandschrift, deren Original in Berlin verwahrt wird © Akademische Druck- und Verlagsanstalt Dr. Paul Struzl, Graz -
Der vermutliche Steinsarkophag Ludwigs des Deutschen wurde kürzlich für eine Ausstellung in das Landesmuseum Mainz ausgeliehen © Staatliche Schlösser und Gärten Hessen, Foto: Michael Leukel
Der lange regierende ostfränkische König Ludwig der Deutsche war mit Lorsch als Wohltäter verbunden. Nach seinem Tod am 28. August 876 in Frankfurt am Main fand er dort seine letzte Ruhestätte, wovon wohl ein Steinsarkophag im Lapidarium der Welterbestätte zeugt. Mit dem Status als Grablege dreier Generationen ostfränkischer Karolinger hatte das Kloster damals die größte politische Bedeutung in seiner 800 Jahreumspannenden Geschichte erreicht. Es ist in der Forschung unstrittig, dass der zwischen 825 und 850 im Skriptorium der nordfranzösischen Abtei Saint-Bertin (auch Saint-Sithiu) entstandene Codex ihm zugeeignet war.