„Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell“ – Neue Ausstellung zum Gartenkünstler, Stadtplaner und Vordenker ist ab dem 15. September 2023 zu sehen

„Der Schlosspark Biebrich und Friedrich Ludwig von Sckell“: So ist eine neue Ausstellung über den Gartenkünstler Friedrich Ludwig von Sckell überschrieben, die ab dem 15. September 2023 anlässlich seines 200. Todesjahres in Schloss Biebrich zu sehen sein wird. Bereits am 13. September fand die Eröffnung statt. 24 Tafeln informieren über die Arbeit Sckells, seine Auftraggeber und die Geschichte des Biebricher Schlossparks. Ebenso thematisiert werden die Prinzipien englischer Gartengestaltung und die aktuellen Herausforderungen der Gartendenkmalpflege.

Natur wird Kunst 

Friedrich Ludwig von Sckell war einer der bedeutendsten Gartenkünstler im deutschsprachigen Raum. Neben den Gartenanlagen in Schwetzingen und Umgebung wurde er vor allem mit der Gestaltung des Englischen Gartens in München berühmt. 1817 wurde Sckell mit der Umgestaltung des barocken Schlossgartens in Biebrich zu einem natürlich anmutenden Landschaftspark beauftragt. Er befreite den Park von seinem axialen Grundriss und der architekturähnlichen, symmetrischen Formenstrenge und verband den an das Schloss angrenzenden Garten mit dem Burggarten an der Mosburg zu einem einheitlichen natürlichen Gesamtkunstwerk. Wie ein bildender Künstler komponierte Sckell seine Naturbilder.

„Die Natur ist es, die den neuen Gärten zum Muster dient; ihre so mannigfaltigen, unzähligen Bilder, die die schöne Erde zieren, schmücken nun auch unsere Gärten, aber ohne daß sie den allergeringsten Zwang einer ängstlichen Nachahmung fordern. Diese Bilder der Natur stellet nun die Kunst, im Einklange mit ihr, in mehreren zusammengesetzten Landschaften, in den Gärten auf, die eine mit Geschmack verbundene Haltung in ein Ganzes vereint. Dieses Ganze, bereichert im Zusammenflusse vieler ausländischer Bäume, Sträucher und Blumen, und geziert mit den Werken der alten und neueren Baukunst, erhebt sich dann zu einem Garten, wo die Natur in ihrem festlichen Gewande erscheint.“

Friedrich Ludwig von Sckell, „Beitraege zur bildenden Gartenkunst“, München 1825

Die Vollendung der Umgestaltung des Biebricher Schlossparks erlebte Sckell nicht mehr. Er verstarb am 23. Februar 1823 in München, der Schlosspark Biebrich ist sein letztes Werk. Anlässlich seines 200. Todestages nimmt eine Online-Ausstellung sein umfassendes Wirken in den Blick. Der Webauftritt will zugleich das Bewusstsein für die Maßnahmen der Gartendenkmalpflege wecken, die zur Bewahrung und Vermittlung historischer Parks und Gärten unabdingbar sind.

Mit der neuen Tafelausstellung, kuratiert von Stella Junker und Eike Schwarz, liegt der Fokus jedoch auf dem Schlosspark Biebrich und seinem Stellenwert als herausragendem Gartenkunstwerk, das von den Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen und dem Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen verwaltet wird. 

Vom 15. September bis Ende Oktober ist die Ausstellung im Säulenraum des Restaurants „Schlossküche“ zu den Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit zu sehen. 2024 soll sie von Juni bis September als Dauerausstellung in der Orangerie des Schlossgartens allgemein zugänglich sein. Zwischenzeitlich macht sie Station in weiteren historischen Gärten Sckells.

Portrait Sckell

Carl von Zimmermann, Portrait Friedrich Ludwig von Sckell, um 1810

©Münchner Stadtmuseum

Stella Junker Eike Schwarz Kirsten Worms

Die Kuratoren Stella Junker und Eike Schwarz mit SG-Direktorin Kirsten Worms. 

Foto: Lena Liebau

Schloss Biebrich Sckell

Ein Aufsteller vor dem Schloss begrüßt die Ausstellungs-Besucher:innen. 

Foto: Lena Liebau

Fuehrung durch die Ausstellung

Die Gäste der Eröffnung wurden von den Kuratoren durch die Ausstellung geführt.

Foto: Lena Liebau