Vortrag und Fotoausstellung "Schlösser und Gärten im Fokus" in der Vertretung des Landes Hessen beim Bund
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) haben sich am 27. April 2022 in der Hessischen Landesvertretung in Berlin mit der Fotoausstellung „Schlösser und Gärten im Fokus“ von Michael Leukel und einem Vortrag von Direktorin Kirsten Worms präsentiert. Mit seinen Bildern stellt der freischaffende Künstler eine persönliche Perspektive auf die 48 hessischen Kulturschätze in der Obhut der Schlösserverwaltung vor und nimmt Betrachterinnen und Betrachter auf eine Reise durch das Bundesland Hessen mit – vom römischen Erbe bis zur Kaiserzeit.
Die Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Lucia Puttrich, bezeichnete die Fotografien als „Bilder von historischem Reichtum, den man nicht nur sieht, sondern auch spürt“. Sie machten Geschichte fühlbar und visualisierten eben jene Eindrücke, die sie sich persönlich bei einigen Besuchen der Orte habe machen können. Ministerin Puttrich zeigte sich sehr erfreut über die Ausstellung der Kulturschätze in der Hessischen Landesvertretung beim Bund. Diese Kulturschätze gelte es nicht nur touristisch zu betrachten, sondern auch „als historisches Erbe, das verpflichtet“.
Über diese Verpflichtungen – die Herausforderungen und Chancen, die damit einhergehen – sowie die Freude an der Arbeit an und mit den hessischen Kulturschätzen referierte Direktorin Worms. Sie gewährte einen Blick hinter die Kulissen und stellte an ausgewählten Beispielen die Arbeitsweise der Schlösserverwaltung dar. Durch das Hessische Haushaltsgesetz sei die Behörde damit beauftragt, „die von ihr betreuten Liegenschaften […] zu erhalten, zu pflegen […], deren Inventar zu erforschen und zu ergänzen, sie der Öffentlichkeit zu Zwecken der Bildung und Erholung zugänglich zu machen“.
Frau Worms strich insbesondere die Vermittlung heraus und sprach über zeitgemäße Angebote für verschiedene Zielgruppen, seien es Ausstellungen oder Veranstaltungsformate vor Ort, Publikationen oder digitale Angebote. Dabei sei es der SG wichtig, ihre Arbeitsweise offenzulegen und für Besuchende transparent zu machen. Dies zeige beispielhaft die aktuelle Jubiläumsausstellung „Geschichte schöpfen – Quellen aus einem Brunnen“ im UNESCO Welterbe Kloster Lorsch. Sie bringe höchst qualitätvolle mittelalterliche Fragmente, die aus einem Brunnenschacht geborgen wurden, erstmals in die Öffentlichkeit. Gemeinsam würden sie ein neues Licht auf die Geschichte des ehemaligen Reichsklosters werfen.
Auch die Kaiserlichen Appartements im Schloss Bad Homburg, die 2021 nach einer zehnjährigen Instandsetzung wiedereröffnet wurden, führte sie an, um Aufgaben der Schlösserverwaltung wie Sanierungen und Restaurierungen sowie die damit verbundenen Entscheidungen zu veranschaulichen. Weitere Informationen zur Geschichte des Schlosses, zu seinen Bewohnerinnen und Bewohnern, halte die Begleitausstellung „Vom Landgrafensitz zum Kaiserschloss“ bereit.
Darüber hinaus stellte die SG-Direktorin aktuelle Projekte im Bereich Garten und Gartendenkmalpflage vor. Für die historischen Gärten und Parks stelle der Klimawandel eine besondere Herausforderung dar, der man mit Maßnahmen wie Nachpflanzungen oder speziellen Bewässerungssystemen entgegenwirken müsse. Sie hob die Bedeutung von Umweltbildung für Kinder und Jugendliche hervor, der sich die neu geschaffene Vermittlungsreihe „Wissen wächst im Garten“ widme.
Der Fotograf Leukel gab seiner Begeisterung für das Kulturerbe der Schlösserverwaltung Ausdruck, die schon lange währe. Aus seinen Aufnahmen aller Liegenschaften vom Hafenbecken Bad Karlshafen im Norden bis Schloss Hischhorn im Süden, von der Burgruine Ehrenfels im Westen bis zum östlichen Kloster Cornberg wurde nicht nur die Schau „Schlösser und Gärten im Fokus“ entwickelt, sondern auch der Bildband „Hessen entdecken“. Die Wanderausstellung soll in weiteren Stationen auch im Staatspark Fürstenlager, im UNESCO Welterbe Kloster Lorsch sowie auf dem Gelände der Einhardsbasilika in Michelstadt-Steinbach zu sehen sein.