2. Hessisches Burgensymposium auf Schloss Hirschhorn: "Geschichtspunkte - Neue Erkenntnisse aus hessischen Kulturdenkmälern"

Die Bedeutung von Bauforschung und Denkmalpflege bei der Sanierung von Sehenswürdigkeiten und ihr Ertrag für die Geschichte von Gebäuden steht im Mittelpunkt des 2. Hessischen Burgensymposiums. Es wird am 1. und 2. April 2022 gemeinsam von den Staatlichen Schlössern und Gärten Hessen (SG) und der Deutschen Burgenvereinigung e.V. (DBV) mit Expertinnen und Experten auf Schloss Hirschhorn in Südhessen abgehalten. Bei dem Fachforum unter dem Titel „Geschichtspunkte. Neue Erkenntnisse aus hessischen Kulturdenkmälern“ wird erstmals die aktuelle Forschung zum mehrjährigen Sanierungsprojekt Hirschhorn vorgestellt, das voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen ist. Die Veranstaltung ist hybrid organisiert, für eine Teilnahme vor Ort oder in einer Zoom-Konferenz.

„Das Programm spiegelt die Vielfalt der hessischen Kulturdenkmäler wider, deren Bewahrung, Erforschung und Vermittlung die Geschichte unseres Landes lebendig halten“, sagt Kirsten Worms, Direktorin der SG. „Gleichzeitig richten wir thematisch den Blick in die Zukunft und visieren denkmalgerechte, nachhaltige Konzepte sowie Digitalisierungsstrategien an. Die aktuellen Forschungsergebnisse liefern uns nicht nur wichtige Erkenntnisse aus den Epochen vom frühen Mittelalter bis zum Historismus, sondern weisen uns auch den Weg, wie wir künftig mit unserem kulturellen Erbe umgehen.“

Plakat 2 Hessisches Burgensymposium

Plakat zum 2. Hessischen Burgensymposium

© SG, Grafik: bb l Bettina Burkardt

Schloss Hirschhorn, Gesamtansicht

Schloss Hirschhorn am Neckar bildet einen thematischen Schwerpunkt und den Rahmen für das Symposium.

Foto: Michael Leukel, 2021

Zwinger Schloss Hirschhorn

Zwischen 2018 und 2021 wurde die Kernburg umfassend nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten instandgesetzt.

Foto: Michael Leukel

Palas Schloss Hirschhorn

Bei Führungen durch Schloss Hirschhorn werden die Erkenntnisse aus der Baumaßnahme veranschaulicht.

Foto: Michael Leukel

Der Beginn des wissenschaftlichen Symposiums ist vor allem Schloss Hirschhorn gewidmet. Zur Sprache kommen seine Bau- und Nutzungsgeschichte sowie die Instandsetzung, bei der mittelalterlicher Bestand wieder sichtbar wurde. Am Folgetag nehmen die Referentinnen und Referenten weitere Burgen, Schlösser und Klöster in Hessen in den Fokus, unter anderem das UNESCO Welterbe Kloster Lorsch oder die Burg Bommersheim bei Oberursel. Von beiden Stätten sind nur Fragmente erhalten, deren Untersuchungen wichtige Entdeckungen nach sich zogen. Darüber hinaus erläutert Prof. Dr.-Ing. Stefan Breitling von der Universität Bamberg, Mitglied im Präsidium der DBV, das „Baudenkmal im Wissensraum“ und zeigt Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die Bauforschung auf.

Die Schlösserverwaltung und die DBV richteten bereits 2020 im Schloss Bad Homburg ein Burgensymposium aus. „Das große Interesse hat uns darin bestärkt, diese Kooperation weiterzuführen und unsere gemeinsamen Ziele weiter voranzutreiben“, sagt Andreas Fuchs, Vorsitzender der Landesgruppe Hessen der DBV. „Das wichtige Anliegen ist die Vermittlung der enormen Bedeutung, die dem Erhalt unserer einmaligen und identitätsstiftenden Kulturschätze zukommt. Wissenschaftliche Forschung ist dabei kein Selbstzweck, sondern Grundlage für eine Zukunft, in der Menschen ‚ihre‘ Burgen und Schlösser erleben und genießen können, weil sie fachkundig erhalten werden.“

Einen solchen Kulturschatz stellt Schloss Hirschhorn dar, das der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) als Vertreter des Bauherren und die SG als zuständige Denkmalfachbehörde betreuen. Seit 2018 wird es umfassend instandgesetzt und begleitend erforscht. Wie Dr.-Ing. Anja Dötsch, Fachgebietsleiterin Bauangelegenheiten und Denkmalpflege bei der SG, ausführen wird, haben ein Teil-Einsturz und anschließende Restaurierungen im 19. Jahrhundert dessen mittelalterlichen Baubestand verunklärt. „Ein wesentliches Ziel der Baumaßnahme war daher die Wiedersichtbarmachung historischer Zusammenhänge und das Hervorholen der originalen Oberflächen.“

Die Projektbeteiligten wollen den Präsenzteilnehmenden während des Burgensymposiums Führungen durch Schloss Hirschhorn anbieten, um die bisherigen Erkenntnisse der Baumaßnahme anschaulich zu machen. Den Zoom-Teilnehmenden soll nach Möglichkeit ersatzweise ein Video zur Verfügung gestellt werden.

Die Gebühren belaufen sich auf 60 Euro für die Gäste vor Ort. Die Online-Teilnahme kostet für einen Tag 20 Euro, für beide Tage insgesamt 30 Euro. Anmeldeschluss ist der 22. März 2022. Bis zu diesem Datum kann auch eine kostenfreie Stornierung erfolgen. Alle Registrierten erhalten eine Bestätigung ihrer Teilnahme.

Die Präsenzveranstaltung ist derzeit ausgebucht. Eine Online-Teilnahme ist noch möglich.

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