Die Schau "Geschichte schöpfen - Quellen aus einem Brunnen" ist der Höhepunkt des Jubiläums 30 Jahre UNESCO-Status für Kloster Lorsch.
Im 30. Jahr der Verleihung des UNESCO Welterbetitels an Kloster Lorsch bringt eine Jubiläumsausstellung einmalige Funde aus einem alten Brunnen zum Vorschein. Die multimediale Schau „Geschichte schöpfen – Quellen aus einem Brunnen“ zeigt dem Publikum vom 6. Oktober 2021 an erstmals einen seltenen „Atzmann“. Die Skulptur aus dem 13. Jahrhundert ist ein steinerner Pultträger, der sich jetzt in die kleine Zahl erhaltener Exemplare dieses Typus einreiht: Nur 19 weitere waren bisher bekannt.
Der „Atzmann“ und viele andere spektakuläre Architektur- und FigurenWerkstücke waren in der Wandung eines barocken Brunnens verbaut. Sie stammen aus der zerstörten Lorscher NazariusBasilika, von der nur noch ein Baufragment existiert. Sie war einst als „Wunder an Pracht und Schönheit“ gerühmt worden. Die Neuentdeckungen lassen auf eine Blütezeit klösterlicher (Bau)Kunst auch in nachkarolingischer Zeit schließen. Am Dienstag wird die von der Baudenkmalpflegerin Dr. Katarina Papajanni kuratierte Ausstellung im Schaudepot Zehntscheune in Anwesenheit der Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ayse Asar, eröffnet. Sie bleibt bis 28. November 2021 zugänglich und ist nach einer Winterpause wieder vom 1. März bis 30. Oktober 2022 zu besuchen.