Unsere Gärten und Parks im Winter: Ein Blick hinter die Kulissen der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen
Während die Natur im Winter zur Ruhe kommt, sind die Gärtnerinnen und Gärtner der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen hochaktiv. Die kalte Jahreszeit ist eine wichtige Phase, um die historischen Gartenanlagen auf den Frühling vorzubereiten. Von der Gehölzpflege bis zur Jungpflanzenaufzucht laufen zahlreiche Maßnahmen, die nicht nur die Schönheit, sondern auch die Sicherheit der Parks gewährleisten.
Vielfältige Winterarbeiten: Von Gehölzpflege bis Infrastrukturwartung
In den Wintermonaten werden die Obstbäume, Sträucher, Hecken und Ziergehölze zurückgeschnitten. Die Pflanzen sind in der laubfreien Zeit besser zugänglich und Störungen der Tierwelt während der Brut- und Setzzeit werden somit vermieden. Darüber hinaus sind Baumfällungen und die Entfernung von Totholz notwendig, um Sturmschäden vorzubeugen und die Verkehrssicherheit sicherzustellen.
In den Gewächshäusern beginnt ab Januar die Aufzucht der Jungpflanzen für die Sommerbepflanzung. Dabei stehen Aufgaben wie Aussaat, Pikieren und Topfen im Fokus, um die Pflanzen rechtzeitig auf die kommende Saison vorzubereiten. Auch nicht winterharte Pflanzen wie Zitrusbäumchen werden in den Gewächshäusern oder Orangerien gepflegt: Die Kübelpflanzen werden zurückgeschnitten, gegossen und bei frostfreien Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad gehalten.
Parallel zur Pflanzenpflege wird die Infrastruktur der Anlagen instandgesetzt. Parkbänke werden gereinigt, gestrichen und kleinere Reparaturen durchgeführt, während Maschinen und Arbeitsgeräte gewartet werden, damit sie im Frühjahr einsatzbereit sind.
Unterschiede zwischen Landschaftsparks und Ziergärten
Die Arbeiten variieren je nach Charakter der Gartenanlage. In Landschaftsparks wie dem Staatspark Fürstenlager liegt der Schwerpunkt auf der Gehölzpflege. Besonders zeitintensiv ist der Winterschnitt der rund 260 Obstbäume, der ein gesundes Wachstum im Frühling fördert. Zusätzlich sorgen die Gärtnerinnen und Gärtner dafür, dass Wege von Niederschlagsschäden befreit werden und Gefahrenbäume gefällt werden.
In Ziergärten wie dem Prinz-Georg-Garten in Darmstadt liegt der Fokus auf der Pflege der Rabatten und der Anzucht von Jungpflanzen. Auch die Winterbepflanzung wird hier sorgfältig betreut, um die Anlage auch in der kalten Jahreszeit ansprechend zu gestalten.
Tipps für den heimischen Garten
Auch Hobbygärtnerinnen und -gärtner können den Winter für wichtige Gartenarbeiten nutzen:
- Obstbaumschnitt: Schneiden Sie Obstbäume wie Apfel und Birne zwischen Januar und März, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
- Strauch- und Heckenschnitt: Schließen Sie diese Arbeiten bis Ende Februar ab, um die Brut- und Setzzeit nicht zu stören.
- Mulchen von Beeten: Decken Sie Beete mit Tannenzweigen oder Laub ab, um den Boden vor Frost zu schützen und Lebensräume für Insekten zu schaffen.
Dank der intensiven Pflege und Vorbereitung im Winter erstrahlen die historischen Gartenanlagen der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen pünktlich im Frühling in voller Pracht. Ein Besuch lohnt sich, um die Ergebnisse dieser engagierten Arbeit zu erleben.