Podiumsdiskussion mit Buchpräsentation im Schloss Bad Homburg: "Wilhelm I. und Augusta – Das erste deutsche Kaiserpaar neu betrachtet"

Die deutsche Nationalstaatsgründung wird bis heute als bismarckzentrierte Geschichte erzählt – eine verengte Perspektive? Drei aktuelle Publikationen setzen neue Impulse, indem sie das politische Verhältnis zwischen Otto von Bismarck und dem ersten deutschen Kaiserpaar Wilhelm I. und Augusta beleuchten. Im Fokus stehen deren Biographien auf Basis neuer, teils bislang unerschlossener Quellen: War Wilhelm I. der eigentliche Staatsgründer? Wie inszenierte sich der Kaiser als neues Staatsoberhaupt? Welchen Einfluss hatte Augusta als Ehefrau, Landesmutter und Kaiserin?

Die Veranstaltung „Wilhelm I. und Augusta - Das erste deutsche Kaiserpaar neu betrachtet“ am Dienstag, den 18. November, um 19 Uhr im Schloss Bad Homburg widmet sich dem spannungsreichen Verhältnis von Monarchie, Politik und Gesellschaft im 19. Jahrhundert. Prof. Dr. Jacco Pekelder (Universität Münster) führt in die Thematik ein und moderiert den Abend. Drei junge Historikerinnen und Historiker stellen ihre jüngst erschienenen Dissertationen vor: 

  • Dr. Susanne Bauer (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) porträtiert in „Die Briefkommunikation der Kaiserin Augusta (1811–1890)“ Augusta als europäische Netzwerkerin und politische Akteurin.
  • Dr. Jan Markert (Universität Trier) zeichnet in „Wilhelm I. – Vom Kartätschenprinzen zum Reichsgründer“ die politische Biographie des Monarchen nach.
  • Dr. Frederik Frank Sterkenburgh (Universität Utrecht) rückt in „Wilhelm I as German Emperor. Staging the Kaiser“ die Selbstinszenierung und politische Gestaltungskraft Wilhelms I. in den Mittelpunkt.

Ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Eckart Conze (Philipps-Universität Marburg) vertieft die politikhistorische Einordnung. Im Anschluss diskutieren die Referentinnen und Referenten gemeinsam über eine Neubewertung von Kaiser, Kaiserin und Hohenzollernmonarchie.

Begas, Karl: Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, Klassik Stiftung Weimar, Museen, Inv.-Nr.: KGe/00518.

Foto: Klassik Stiftung Weimar

Steuben, Carl von: Wilhelm I. als Prinz von Preußen, GK I 2967. / Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

Foto: Daniel Lindner

Die Podiumsdiskussion markiert zugleich den Auftakt einer neuen Reihe der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, die sich den drei deutschen Kaiserpaaren – von Wilhelm I. und Augusta bis Wilhelm II. und Auguste Victoria – widmet.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung per E-Mail an bis zum 16. November wird erbeten.