Von Landgräfinnen und Landgrafen, Kaiserinnen und Kaisern - Hessische Politikerinnen erleben neue Zugänge zur Geschichte des Schlosses Bad Homburg
Die Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ayse Asar, holte am Donnerstag, den 19. Mai 2021, mit Freude den Besuch einer im vergangenen Jahr eröffneten Ausstellung im Schloss Bad Homburg nach. Sie war begleitet von der Landtagsabgeordneten Nina Eisenhardt, Sprecherin für Hochschule und Wissenschaft der Grünen. Zusammen mit der Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG), Kirsten Worms, Museumspädagogin Dr. Britta Reimann und dem Kunsthistoriker Yannick Philipp Schwarz traten beide mit großem Interesse eine geführte Reise in die Schlossgeschichte an. Im Anschluss an die neue Dauerpräsentation „Vom Landgrafensitz zum Kaiserschloss. 1622 – 1866 – 1918“ machten die Politikerinnen auch einen Rundgang durch die deutschlandweit einzigen musealen Kaiserlichen Appartements.
Die Ausstellung in vier Räumen des Königsflügels war zum Ende der zehnjährigen baulichen Instandsetzung des Königsflügels und der Restaurierung seiner Museumsbereiche entstanden. Sie stellt in Deutsch und Englisch Wegmarken der Geschichte und bedeutende Mitglieder der beiden Dynastien vor, für die das Schloss eine Haupt- und Nebenresidenz, Regierungszentrale, Lebensmittelpunkt oder Erholungsort war: Die vom Fachgebiet Museen der SG unter Mitwirkung von Reimann kuratierte Schau umspannt die 244 Jahre währende Zeit der Landgrafen und Landgräfinnen von Hessen-Homburg sowie von 1866 an die Abschnitte mit der Hohenzollernfamilie, bzw. den preußischen Königen und Königinnen und später auch deutschen Kaisern und Kaiserinnen. Sie greift lokale Historie, deutschlandweite Vernetzungen und europäische Kontexte im Kurzüberblick auf.
Die Kaiserlichen Appartements in Bad Homburg sind unter den zahlreichen ehemaligen Schlössern, Burgen und Herrensitzen der Hohenzollern die letzten authentisch ausgestatteten Wohnungen mit wilhelminischer Wohn- und Repräsentationskultur. Zur Restaurierung allen festen und mobilen Inventars in den Schauräumen und die Wiedereinrichtung der gesamten Ausstattung hatten die Schlösserverwaltung und Schwarz als Kenner von Residenzkultur wesentliche Kurskorrekturen anhand der Quellenlage vollzogen. Für die Präsentation der kaiserlichen Gemeinschafts- und Privatgemächer wurde die Zeitschiene 1917/18 während des Ersten Weltkrieges ausgewählt, auf verfälschenden „neuen Glanz“ verzichtet und im Sinne substanzerhaltender Denkmalpflege nur das Nötigste rekonstruiert, um den Bestand weitgehend an Originalzustände heranzuführen.