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Tag der Restaurierung bietet exklusiven Blick hinter die Kulissen

Textilrestauratorin Ursula Bernert erläutert die aufwändigen Arbeiten an den maigrün geblümten Vorhängen, die im Schlafzimmer des Kaiserpaares hingen. Foto: VSG
Textilrestauratorin Ursula Bernert erläutert die aufwändigen Arbeiten an den maigrün geblümten Vorhängen, die im Schlafzimmer des Kaiserpaares hingen. Foto: VSG

Schutz und Pflege des ihr anvertrauten hessischen Kulturerbes gehören neben Erforschung und Vermittlung zu den Kernaufgaben der Hessischen Schlösserverwaltung. Das konkrete Tagwerk, das diese Aufgabe mit sich bringt, geschieht im Falle der Restaurierung von Kunstwerken meist jenseits der öffentlichen Aufmerksamkeit. Um die Bedeutung der unentbehrlichen Arbeit ihrer Restauratorinnen und Restauratoren zu präsentieren, öffnete die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten zum 2. Europäischen Tag der Restaurierung am 13. Oktober die Türen der Restaurierungswerkstätten im Bad Homburger Schloss. Interessierte Besucherinnen und Besucher kamen zahlreich und entdeckten beim Blick über die Schulter der Fachfrauen und -männer spannende Objekte, von denen zahlreiche nach Abschluss der Restaurierung wieder ihren Platz in den Kaiserappartements im Königsflügel des Schlosses finden werden. In diesem derzeit geschlossenen Gebäudeteil befindet sich die deutschlandweit einzige noch authentisch eingerichtete Wohnung des letzten Kaiserpaares Wilhelm II. und Auguste Viktoria.

 

Genaue Untersuchungen geben Aufschluss über die Geschichte des Porträts der Margaretha Reijersdr Vos (gemalt um 1620 von Cornelis van der Voort). Foto: VSG
Genaue Untersuchungen geben Aufschluss über die Geschichte des Porträts der Margaretha Reijersdr Vos (gemalt um 1620 von Cornelis van der Voort). Foto: VSG

Das Motto hieß in diesem Jahr „Gesichert: Die Spuren der Zeit“. Dies verdeutlicht, dass eine adäquate Restaurierung erst dann geschehen kann, wenn zuvor Herstellungstechnik, Restaurierungsgeschichte und aktueller Zustand eines Kunstgegenstandes erfasst worden sind. So machen sich die Spezialistinnen und Spezialisten mit wissenschaftlicher Akribie und moderner Technik auf die Suche nach den Spuren, die frühere Restaurierungsmaßnahmen am wertvollen Kulturerbe hinterlassen haben. Dabei stellt sich nicht selten heraus, dass frühere Generationen von Restauratoren und Restauratorinnen Methoden anwandten, die zwar damals dem Stand der Kunst entsprachen, nach heutigen Gesichtspunkten aber eher geschadet haben. So lässt sich zum Beispiel der Wachsfirnis erklären, mit dem das Porträt der Margaretha Reijersdr Vos, gemalt um 1620 von Cornelis van der Voort, zum Zweck der besseren Erhaltung überzogen wurde. Dieser hat den textilen Untergrund aber versteift und kann nicht mehr abgenommen werden.

Leicht in Vergessenheit gerät, dass Möbel, Keramik oder Uhren, die heute aufgrund ihrer Geschichte, ihres Alters und ihres Wertes von Museumsbesuchern bestaunt werden, zu ihrer Zeit alltägliche Gebrauchsgegenstände waren und daher deutliche Zeichen von Nutzung und Verschleiß aufweisen. So zeigen die Marketerien (Intarsien aus Furnierholz) auf der Platte des Bureaus Mazarin (Schreibtischart des Rokokos) aus dem Arbeitszimmer von Kaiserin Auguste Viktoria, dass Holz auch nach der Verarbeitung weiter „arbeitet“ und welche Spuren der Gebrauch über die Zeiten hinweg hinterlassen hat.   

Feinste Marketerien aus Furnierholz, Metall und Elfenbein zieren den Schreibtisch im Stil des Rokoko, der seinen Platz wieder im ehemaligen Arbeitszimmer von Kaiserin Auguste Victoria finden wird. Foto: VSG
Feinste Marketerien aus Furnierholz, Metall und Elfenbein zieren den Schreibtisch im Stil des Rokoko, der seinen Platz wieder im ehemaligen Arbeitszimmer von Kaiserin Auguste Viktoria finden wird. Foto: VSG

 

Zu den Aufgaben der Restauratoren im Hinblick auf die Wiedereinrichtung der kaiserlichen Appartements gehört auch, in alten Inventaren zu fahnden, wie etwa die Hängungen von Gemälden im Laufe der Zeit seit 1918 verändert wurden. Dabei kam unter anderem heraus, dass die beiden gleich gerahmten Porträts von Friedrich II. Landgraf von Hessen-Homburg (1633-1708) und seiner zweiten Gemahlin Louise Elisabeth Prinzessin von Kurland im Königsgang hingen, bevor das Bildnis von Louise Elisabeth 1927 neu gerahmt und umgehängt wurde. Da der originale Spitzbogenrahmen nicht mehr vorhanden ist, wurde eine Kopie nach dem Rahmen ihres Gatten angefertigt, damit nach der Wiedereröffnung des Königflügels beide ihren ehemals angestammten Platz wiederbekommen. Das Publikum konnte sich von der gelungenen Replik des Rahmens überzeugen.

Der Spitzbogenrahmen des Porträts der zweiten Gemahlin von Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg wurde als perfekte Kopie neu angefertigt. Foto: VSG
 

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